Lukas ist Liebhaber der Schlagwerkinstrumente! ... oder besser gesagt von allem, was „BUMM“ macht, wenn er zuschlägt! ... oder noch besser gesagt von allem, was klingt!!!
Seit er in der frühsten Kindheit seine Leidenschaft auf Küchentöpfen erforschte, war die Begeisterung fürs Palpitieren (med.: schlagen, klopfen) nicht mehr zu stoppen. Nachdem jedoch das heimische Küchengeschirr die ständige Tortur nicht mehr aushielt, wechselte er das auf ein überschaubbares Maß zusammengeschrumpfte Behelfsschlagzeug gegen eine echte Trommel ein. Professionell angeleitet wurde er dabei von einem der Schlagzeuger der Norddeutschen Philharmonie, der Lukas fürs Orchester und die exquisite Welt der Schlagzeugmusik begeisterte.
Zum Segen der Ohren und Nerven alle Nachbarn wurde er nach eigenem Wunsch und familiärem Mehrheitsentscheid des Hauses verwiesen und im 16ten Lebensjahr ins Internat ans „Landesgymnasium für Musik Dresden“ gesteckt. Dort hatten wie er ebenfalls seine Mitschüler die Angewohnheit jeden Tag mehrere Stunden im Überaum zu verbringen.
Und da die Stadt so schön ist, jeder der schon einmal in Dresden war, kann dies bestätigen, studierte er hier auch gleich diese Klopf-, Klatsch- und Hämmerlaute aller Art. Im Volksmund wird dieser Studiengang 'klassisches Schlagwerk' genannt und kann mit einem Job als Orchesterschlagzeuger enden. So auch bei ihm und Lukas schimpft sich daher Solo-Pauker der "Erzgebirgischen Philharmonie".
Ganz so gradlinig, wie es sich im ersten Moment anhört, war es glücklicher Weise nicht! Lukas hat währenddessen kürzere oder längere Zeit in Berlin, Prag, Leipzig und Budapest gelebt. Und ihm wurde das Glück zuteil in Orchestern wie beispielsweise der „Tschechischen Philharmonie“, der „Kammerphilharmonie Bremen“, dem „Konzerthausorchester Berlin“, dem „MÁV Szimfonikus Zenekar“ Budapest oder dem „Gürzenichorcherster Köln“ mitmusizieren zu dürfen. Und noch so mancher Klangvereinigungen der tradierten Orchesterlandschaft mehr. Spuren hinterlassen hat das durchaus. Gerade die mehrjährigen Anstellungen an den letzten beiden verbliebenen reinen Operettenhäusern Deutschlands, der „Staatsoperette Dresden“ und der „Musikalischen Komödie Leipzig“, veranlassen sein Unterbewusstsein immer wieder spontan Hits wie „Meine Lippen, die küssen so heiß“ aus Giuditta vor sich her zu pfeifen. (auch ist er durch etliche Vorstellungen bewahrt, jemals auf einem Maskenball im Fledermauskostüm zu erscheinen...welch praktischer Lebenshinweis).
Jedoch auch den Freuden der modernen und atonalen Versuchungen ist er immer wieder erlegen. Geholfen haben da sicherlich die Anregungen zu Kratz- und Zischlauten bei der Zusammenarbeit mit Komponisten wie Wolfgang Rihm, Mark Andre oder Helmut Lachenmann. Um nur die zu nennen, die man schon im Musikgeschichtsbuch findet.
Und selbst eine bisschen Solo- und Kammermusikkarriere war mit dabei. Nicht glorreich, aber zu Festivals wie den „Festspielen Mecklenburg-Vorpommern“, den „Dresdener Musikfestspielen“ oder dem „Rheingau Musikfestival“ hat es noch gereicht.
Das mag auch an einem seiner Hobbys liegen: dem Komponieren. Für das erste relevante Werk schnappte er sich einen alten Holzstuhl vom Dachboden der Oma, schrieb ein Stück und legte los. Für folgende Stücke wurde das Instrumentarium immer vielfältiger und komplexer.
Und manchmal, aber nur manchmal, wenn die Planten Saturn und Uranus (oder auch der Mars, er nimmt es da nicht so genau) im Winkel von 23,573° zu irgendeinem anderen Himmelskörper stehen, verwandelt er sich zum Schrecken der Straße: zum „Slap Street Boy“. Dann bringt er dem „normal“ Mensch, also dem, der sich selten oder noch nie zum dahindösen in einen klassischen Konzertsaal begeben hat, seine musikalischen Ergüsse direkt in die Fußgängerzone. Also wenn du Hobbyastrologe bist, hast du gute Chancen ihn zu finden. Bis dahin...*
* Der Text beinhaltet kontroverse und ironische Inhalte, die stellenweise die Realitätsferne des Autorenteams aufzeigen und mit der Wirklichkeit nur bedingt zu tun haben. Für jegliche verletzende Anspielungen wird keine Haftung übernommen.
Vielen, lieben Dank an alle Reiseleiter und -gefährten (m/w/d) meiner musikalischen Wege. Im besonderen Maße: Henner Puhlmann, Prof. Hendrik Gläßer, Alexej Bröse, Andreas Haase und natürlich meinen Eltern.